Schreibeinladung für die Textwochen 10.11.19 (2)

Schreibeinladung für die Textwochen 10.11.19  Die zauberhaften Wörter für die Textwochen 10/11 des Schreibjahres 2019 kommen von Natalie und ihrem Blog, dem Fundevogelnest. Die neuen Begriffe lauten:

Nieselregen
weich
irren

 

Prioritäten

Ziel der heutigen Konferenz war lediglich, dem fünfzehnten März diesen Monats den Namen eines gemeinsamen Projekttages für alle Lehrer und Schüler zu geben. Das allerdings hieß, gemeinsam nach Berlin zu fahren und an einem schon fast globalem Klimaprotest teilzunehmen, der an diesem Tag in fünfhundert Städten und unzähligen Ländern stattfinden soll. Ob bei Nieselregen oder Schneestürmen, egal, es musste etwas Weitreichendes und Zukunftweisendes passieren.

Viel zu lange hatten Verantwortliche die Hände in den Schoß gelegt, Unmengen von Geld sprichwörtlich  aus dem Fenster geworfen, was in den Klimaschutz hätte investiert werden müssen und weiterhin die wirtschaftlichen Interessen ihrer Länder und Konzerne an die oberste Stelle gesetzt. Unbelehrbare jenseits des Großen Teiches hielten den Klimawandel sogar für ein modernes Märchen!

Bis die 16-jährige Greta Thunberg kam und schonungslos benannte, was man sich immer wieder gern weichgespült hatte – den Klimawandel und die unumkehrbaren Folgen für die nachfolgenden Generationen. Die Schulstreiks für das Klima, inzwischen Fridays für Future, locken immer mehr Jugendliche auf die Straßen, wenn auch Eltern und Lehrer sowohl dazu ermutigen als auch dagegen protestieren.

Doch wer von seinem Engagement überzeugt ist, lässt sich nicht beirren und geht seinen Weg konsequent weiter und so konnte sich das Kollegium nach einigen hitzigen und kontroversen Debatten in einer Mehrheitsentscheidung zu dem Aktionstag entschließen. Die Schülerschaft jubelte und setzte sofort eine Maschinerie in den sozialen Netzwerken in Gang, um auch andere Schulen in ihrer Gesamtheit von Lehrern und Schülern zu diesem Tag aufzurufen.

So mancher Lehrkörper seufzte, als er das unglaublich beeindruckende Engagement der Schüler sah und fragte sich, wieso er so etwas in seinem eigenen Unterricht und seinem Fach nicht annähernd erleben durfte. Aber noch war nicht aller Tage Abend. Rom war ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden!

287 Wörter

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11 Kommentare

  1. Liebe Anna-Lena, es wäre wirklich nur gut, wenn sich ein ganzes Kollegium hinter ihre Schülerinnen und Schüler stellen würden, und sich diesem berechtigtem Protest der Jugend anschließen würde, statt rumzumäkeln, was ja nun, dem Himmel sei`s gedankt, nun wahrlich nicht allemachen. Es ist eine Kontroverse und die darf sein.
    Schön, dass du das Thema aufgegriffen hast und zu einer Etüde verweben konntest.
    Herzliche Grüße
    Ulli

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  2. Ja, jeder von uns muss mithelfen, den Schülern Mut zu machen, an diesen Demos teilzunehmen. Auch diejenigen, die selbst noch Schulkinder haben, müssen sie ermutigen – auch gegen die Entscheidung von Schulämtern oder Direktoren – die Freitage für den Protest zu nutzen und sich nicht einschüchtern zu lassen durch Argumente wie „Schulpflicht geht vor Demonstrationsrecht“. Aber auch gerade die Eltern müssen stark sein: was bedeutet denn schon ein paar Tage Unterrichtsausfall gegen die Rettung der Zukunft unserer Kinder?

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    • Jeden deiner Sätze unterschreibe ich, lieber Werner!
      Ich denke, seitens der Schule gibt es Möglichkeiten, besonders den älteren Schülern Wege zu eröffnen, an solchen Demos teilzunehmen.

      Wenn ein Klassenlehrer einen Schüler aus familiären Gründen für 3 Tage beurlauben kann unter der Maßgabe, dass der Schüler den versäumten Unterrichtsstoff nachholt, dann lassen sich auch für solche wichtigen Aktionen Mittel und Wege finden und Aufgaben kann man jedem Schüler geben. Somit sollte man die Kirche im Dorf lassen, wenn es um den Erhalt unserer einzig(artig)en Erde geht und die Jugend darin bestärken.

      Gefällt 1 Person

  3. Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 12.13.19 | Wortspende von Geschichtszauberei | Irgendwas ist immer

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