abc-etüde Textwoche 5.18.2

Schreibeinladung für die Textwoche 05.18 | Wortspende von Elke H. Speidel:

Krüglein
schlüsselblumengelb
graupeln

Winterzeit – Virenzeit

Der Winter nahm einfach kein Ende, Regengüsse  und Graupeln wechselten sich sonnenlos ab, und dazwischen kullerten die Temperaturen mal nach oben und mal nach unten. Ebenso hartnäckig blieben die Erkältungsbazillen, wenn sie sich erst einmal häuslich im Warmen eingenistet hatten.

Sabine hörte, dass Stefan nach Hause gekommen war und schon tauchte sein blonder Wuschelkopf im Türrahmen auf.„Na, meine Schöne, geht es dir heute Abend ein wenig besser als heute früh?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er ins Schlafzimmer, wickelte ein paar bunte Tulpen aus dem Papier und stellte sie in das  Keramikkrüglein seiner verstorbenen Großmutter, das er hütete wie seinen Augapfel.

Sabine nahm das nur am Rande wahr, denn ihre  schweren Lider fielen fast wie von alleine wieder zu und sie blinzelte erst wieder, als ihr ein lieblicher Geruch von Ingwertee mit Apfelsinenscheiben in die Nase stieg. Und noch etwas duftete und stieg ihr aus der Teetasse wohlig in die Nase, der Geruch nach schlüsselblumengelbem Honig. Sabine blinzelte ihren Stefan an, lächelte, soweit ihr das mit ihrem fieberschweren Gesicht möglich war, und trank dankbar das heiße Getränk mit  kleinen vorsichtigen Schlucken.

Bei so viel Liebe und Fürsorge konnte es ja nur wieder aufwärtsgehen. Zufrieden sank sie in ihre Kissen zurück und fiel sofort in einen heilenden Schlaf.

© G. Bessen

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