Ein neues Jahr und neue Etüden. Christiane lädt wieder herzlich ein! Die Aufgabe ist, 3 Begriffe in maximal 300 Wörtern unterzubringen
Die Wörter für die Textwochen 04/05 des Schreibjahres 2020 kommen zum ersten Mal von Donka mit ihrem Blog OnlyBatsCanHang. Die neuen Begriffe lauten:
Papiertiger
belanglos
plätschern
Der Papiertiger
Es war klar, dass er eine harte Zeit hinter sich gehabt haben musste, als er langsam und sehr dünn am helllichten Tag durch den Garten schlich. Einen Igel am Tage zu finden, ist nicht gerade belanglos, sondern ein Warnzeichen. Er ließ sich mühelos einfangen. Ergeben ließ er sich von allen Seiten bestaunen, betasten und untersuchen, aber äußere Verletzungen hatte er nicht. Tochter Lena sprudelte sofort über vor Ideen, wo der kleine und offenbar kranke Igel in ihrem Zimmer wohnen könne.
Wir hatten alle Mühe, den fünfjährigen Zwillingen zu erklären, dass Igel keine Haustiere sind, sondern in freier Natur leben wollen und nachtaktiv sind. Allerdings wollten wir alles versuchen, den armen kleinen Kerl wieder aufzupeppen. Darin waren wir uns als Familie sofort einig.
Sein provisorisch errichtetes ‚Krankenbett’, eine Kiste, ausgelegt mit einem Stapel altem Zeitungspapier, brachte ihm den Kosenamen Papiertiger ein.
Handwarmes Katzenfutter mit Haferflocken vermischt schien ihm zu schmecken und nach ein paar Tagen schienen neue Lebensgeister die Trägheit und Erschöpfung zu verdrängen.
Eines Morgens war unser Papiertiger einfach verschwunden. Leon und Lena konnten es kaum fassen und brachen in Tränen aus. Sie begaben sich sofort auf die Suche, doch es war sinnlos. Der Papiertiger war offenbar in sein Revier zurückgekehrt.
Wir dachten oft an ihn und sprachen auch von ihm. Als ich eines Abends ein ganz leises Plätschern hörte und vor der Tür nachsehen ging, traute ich meinen Augen kaum. Zwei Igel, einer davon war eindeutig unser genesener Papiertiger, hatten sich erst über das Katzenfutter hergemacht und bis auf den letzten Krümel alles vertilgt und nun spülten sie die Reste mit frischem Wasser herunter. Was wohl der Kater dazu sagen würde, wenn er nach Hause käme?
Ich war ganz sicher, dass wir im nahenden Winter ein Igelpärchen im Garten beherbergen würden und wer weiß, was daraus noch entstehen würde?
300 Wörter
Ganz schöne Igelei 😀 vor Katzen haben sie wohl keine Angst, da Igeln sie sich ein.😉
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Bei kleinen Hunden tun sie das auch, unsere beiden Dackeldamen dachten mal, im Garten läge ein neuer Ball … eine pieksige Erfahrung 😆 …
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Eine sehr herzige Etüde, liebe Anna-Lena.
Herzlichst, Ulli
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Danke, liebe Ulli!
Herzige Grüße zurück 😉 .
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Schmunzel … schön 😊
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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Danke, lieber Lu und Schmunzelgrüße auch an dich 🙂 .
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Dankeschön 🙂
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Och wie niedlich!!! Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Lärm und Geraschel Igel machen, wenn hier mal wieder einer herumwackelt. Ich hoffe, die beiden kommen gut durch den Winter! 😁👍
Liebe Grüße
Christiane 🦔🦔🦔
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Es sind ganz liebenswerte kleine Wesen, auch wenn sie so klein und stachelig-abwehrend sind.
Liebe Grüße aus dem grauen Brandenburg!
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Ist hier auch nicht wirklich heller …
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Musste er wohl erst seine Liebste aus dem alten Revier holen, um ein neues sein Eigen zu nennen. 😅 Süße Geschichte.
Grüße, Katharina
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Lieben Dank, das freut mich!
Herzlich,
Anna-Lena
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bei meiner Schwiegermutter kommt regelmäßig eine Igelfamilie vorbei und vergnügt sich am Katzenfutter. Die Katzen scheinen sich daran gewöhnt zu haben. 🙂
Liebe Grüße, Priska
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Katzenfutter scheint ja sehr beliebt zu sein 😆 .
Schön, dich wieder mal zu lesen, liebe Priska. Ich hoffe, es geht dir gut ?!
Liebe Grüße
Anna-Lena
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Liebe Anna-Lena, ja es geht mir gut, danke 🍀
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Das freut mich, liebe Priska 🙂 .
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Eine feine igelige EtüdenGeschichte, liebe Anna-Lena.
Ein Igel, der Papiertiger genannt wird *schmunzel*, das muß einem erst einmal einfallen, aber wie geschickt gelöst von Dir.
Katzenfutter mögen sie sehr, das kann ich aus eigener Erfahrung gerne berichten und das Tapp Tapp der kleinen Füßchen auf dem Holzboden war nicht zu überhören. Durch das ganze Wohnzimmer, um die Ecke, direkt zum Katzennapf in der Küche. Er hatte es also von draußen erschnuppert *g*
Ganz herzlich, Bruni
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Ein igeliges Erlebnis mit einem verirrten Igel in unserem Garten und dem Spieltrieb unserer Dackel damals fiel mir dazu ein. Damals hatten wir den Igel auch in einem Karton mit viel Papier und Laub untergebracht 😉 .
Liebe Grüße auch dir!
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war vermutlich eine richtig gute Idee, liebe Anna-Lena!
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Was für eine schöne Geschichte, herzerwärmend.
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Danke, liebe Beate, das erfreut mich 🙂 .
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Wir haben im Garten extra Reisig und Laub aufgeschichtet, damit die Igel dort ihren Winterschlaf halten könnten, wenn denn welche kämen. Mindestens seit 5 Jahren habe ich keinen mehr bei uns gesehen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir auch seit genau 5 Jahren einen Hund haben und die Igel uns seitdem meiden?
Ich hätte auch gerne so ein Pärchen!
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Vielleicht liegt es am Hund, lieber Werner. Man kann nicht alles haben, aber wenn ich so nachdenke, habe ich hier auch lange keine gesehen.
Der Winter fällt aus, die Kraniche bleiben hier (ich sehe fast täglich mindestens an die hundert auf einem Feld) und die Igel lassen vielleicht den Winterschlaf ausfallen?
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Sehr niedlich, all die Vorstellungen, die beim Lesen aufscheinen und die vom Ausblick in die Zukunft sowieso.
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Lieben Dank, das freut mich sehr, dass auch dein Kopfkino arbeitet 😉 .
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… beim Dahinbrabbeln belangloser Floskeln überhörte der Papiertiger das Plätschern des sprudelnden Wasserfalls und fristet sein Dasein seitdem als Aquarell in des Parkwächters Wintergarten nebem dem romantischen Springbrunnen …
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Pech hat er ja, der Arme ! 😉
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Besser im Rahmen an der Wand als im Papierkorb …
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Wie schön, diese Papiertigergeschichte!
Ich lasse liebe Grüsse hier,
Brigitte
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Schön, dass du wieder da bist, liebe Brigitte. Auch dir liebe Grüße 🙂 ,
Anna-Lena
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Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 06.07.20 | Wortspende von Make a choice Alice | Irgendwas ist immer
Was für eine schöne Etüde! Wir haben auch Igel im Garten und ich bin immer froh, dass unsere Hündin noch nicht mit ihnen „aneinandergeraten“ ist. 😉
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Unser Mops hätte da nur ein erstauntes Gucken im Blick, während unsere Dackel damals dachten, sie hätten einen neuen Ball gefunden 😉 .
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