Ein Montag in der großen Stadt
„Du hast ja eine süße Steckdosennase!“ Obwohl das kleine schreiende Etwas die Worte der Verkäuferin sicher nicht verstanden hatte, hörte es augenblicklich auf zu schreien und die sichtlich genervte junge Mutter konnte in aller Ruhe ihren Einkauf einpacken.
Frisch gebügelt verschwindet das hellblau gestreifte Hemd unter einer Klarsichtfolie und die junge Büglerin greift sich das nächste Objekt der Begierde. Währenddessen tauscht sie weiter eifrig ihre Erlebnisse mit der deutlich älteren Kollegin an der Nähmaschine aus. Beide können so ungestört weiterarbeiten, solange kein Kunde den Postdienst dieses kleinen Ladens in Anspruch nehmen will.
Ein großer Einkaufswagen nähert sich von links. Auf der unteren Ablage ein leerer Coca- Cola-Kasten, in der Mitte eine große Tüte und oben ein Babykörbchen mit einem fröhlich glucksenden Kleinstkind, das seinem jungen Vater mit dessen Halbglatze und seinem grau durchzogenen Pferdeschwanz irgendetwas für Erwachsene Unverständliches zuruft.
„Unser heutiges Angebot: deutsche Erdbeeren, die 500-Gramm-Schale für 1,79 € anstatt für 2,59“
Die beiden Verkäuferinnen am Bäckerstand lächeln jeden entgegen kommenden Kunden freundlich an, doch es ist eher Mittagstischzeit und wer hart einkauft, muss auch deftig essen.
Was kommt heute auf den Tisch?
Die vorüber fahrenden Einkaufswagen lassen doch tief in die noch leeren häuslichen Töpfe blicken.
Robin Look – der preisgünstige Brillenmarkt hat regen Zulauf. Sommersonderangebote und ohnehin nur einen Euro pro Brillenfassung lässt so manches Schnäppchen zu.
Beim Frisör ist tote Hose, die Damen langweilen sich, die Kunden bleiben aus. Wenn ich das Alter der beiden Friseurinnen so bedenke (ich kann natürlich nur vermuten), würde ich sie auch höchstens meine alten Puppen frisieren lassen, aber nicht mich.
In der Apotheke passiert nichts Weltbewegendes. Der Patient sorgt heutzutage selbst für seine Gesundheit und kauft sich seine Mittelchen.
Ich trinke meinen Cappuccino aus, stelle wohlerzogen die Tasse in den dafür vorgesehenen Geschirrschrank ab, nehme meine Tasche und steuere auf den Ausgang zu.
Ein ganz normaler Montag Vormittag in einem Einkaufszentrum in Berlin-Weißensee.
© G.Bessen (Archiv), Foto: Pixabay
Ne Menge los am Montagmorgen… 👍
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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Auf jeden Fall, lieber Lu! 🙂
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🎵🎶🎵🎶🎵😊
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Was kannst du doch schön malen! 😆
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Eher singen *lach*
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Da mache ich mit, denn malen kann ich gar nicht! ♫ ♪♪♫ 🙂
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*let’s sing together* come on come on … 😆
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Tja, wennes draussen stürmt und – wie jetzt – schneestöbert – muss man seine Abenteuer indoor suchen. :–)
Und in den grossen Ladenzentren herrscht fast immer Betriebsamkeit. Fein, wie du beobachtest.
Lieben Gruss,
Brigitte
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Danke, das freut mich, liebe Brigitte. Ich könnte auch im Sommer stundenlang in einem Straßencafe oder Biergarten sitzen und Leute beobachten …
Einen lieben Gruß aus dem regennassen Brandenburg,
Anna-Lena
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.*lach*, so und ähnlich sieht es ganz bestimmt meist aus.
Gut, dass ich in einem Dörfchen wohne und nicht mitten im Trubel und doch.kriege.ich oft Szenen mit, die sich mit den von dir beschriebenen vergleichen lassen, liebe anna-lena!
Liebe grüsse an die Freundin mit dem aufmerksamen Blick ❣
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Mit offenen Ohren und Augen sieht die Welt gleich bunter aus 😉 .
Auch dir liebe Grüße aus dem Wintergrau 🙂 .
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Dein Bild. stimmt schon herrlich auf deine witzigen Momentaufnahmen ein. Liebe Grüße, Priska
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🙂 Sei du auch lieb gegrüßt!
Herzlich,
Anna-Lena
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