Manfred verstand es, die Damen mit seiner charmanten Art, um den sprichwörtlichen Finger zu wickeln und hatte in Gesellschaft so vieler reizender Damen keinerlei Berührungsängste. Elfriede beobachtete ihn glücklich und konnte sich kaum noch vorstellen, dass er der Mann war, der weinend und halb verfroren vor etlichen Wochen am Grab seiner verstorbenen Frau gesessen hatte. Er hatte die Freude am Leben wieder gefunden und war, wie die Blumen in ihrem Gewächshaus zart aufgeblüht.
Die Ankündigung, dass er und Elfriede bald nach Ägypten aufbrechen würden, machte die Damen doch sprachlos.
Nachdem Manfred sich von den Damen verabschiedet und für den reizenden Nachmittag bedankt hatte, gab es doch reichlichen Diskussionsstoff in der Damenrunde.
Wohlgemeinte Ratschläge, mit einem Mann, den sie noch nicht so lange kennt, gleich in ein so weites Land zu fahren bis hin zu der Warnung, dass Manfred zwar ein sehr netter, gebildeter und warmherziger Mensch, aber schließlich nicht der Jüngste sei, krank oder sogar zum Pflegefall werden und sogar vor ihr sterben könnte, schlug Elfriede lachend in den Wind.
„Na und? Die Zeit, die wir noch haben, werden wir zusammen verbringen, egal, was kommt.“
Es war Margarete, die die Diskussion nach einer Weile energisch beendete. „Du machst das richtig, Elfriede, nimm mit, was das Leben dir noch bietet. Lange Jahre hast du deinem Paul nachgetrauert und jetzt schenkt dir das Schicksal eine zweite Chance, nutze sie.“
Eine gute Woche später brachten Herta, Margarete, Klara und Annemarie Elfriede und Manfred zum Flughafen und verabschiedeten die beiden Turteltauben.
Die Postkarten, die Elfriede von ihren Landausflügen in Ägypten schrieb, kamen zwar erst nach ihrer Rückkehr an, aber sie waren voller Wärme und Glückseligkeit.
Elfriede und Manfred traten im Laufe der nächsten Monate Reisen in aller Herren Länder an und nach einem halben Jahr zog Elfriede zu Manfred in die große Villa. Ein Jahr später heirateten sie.
Das Gewächshaus zur Villa am See verwaiste, denn niemand konnte so mit Pflanzen umgehen, wie Elfriede. Dafür freute sich der Blumenhändler des Ortes über seinen steigenden Umsatz. Elfriedes Zimmer wurde nicht wieder vermietet. Es blieb leer, für den Fall, dass sie eines Tages zurück käme. Doch Elfriede und Manfred, die weiterhin in regem Kontakt mit den Damen aus der Villa am See standen, überlebten alle und genossen ihre gemeinsamen Jahre in bester Gesundheit bis ins hohe Alter.
ENDE
© Gaby Bessen 7/2012
Supi war schön zu lesen.
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Das freut mich 🙂
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Ein wirklich schönes Ende, liebe Anna-Lena – Dir einen herzlichen Gruß aus Köln, wo ich mittlerweile nach zwei sehr spannenden tagen in Düsseldorf gelandet bin 🙂
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Liebe GZI,
ich wünsche dir noch schöne Stunden.
Liebe Grüße
nach Köln,
Anna-Lena
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Hach, wie schön. Nun habe ich 4 und 5 hintereinander gelesen und bin sehr zufrieden mit der Entwicklung und dem Ende.
Eine schöne sehnsuchtsvolle Geschichte fürs Herz. Die Sehnsucht nach Liebe bleibt ja immer erhalten, es hat ja beileibe nichts mit dem Alter zu tun, nur mit dem Wunsch, sich in einer gegenseitigen Liebe geborgen und gut aufgehoben zu fühlen. Du hast es wunderbar rübergebracht, liebe Anna-Lena.
Einen lieben nächtlichen Gruß von Bruni
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Danke, liebe Bruni, dein Lob freut mich ganz besonders.
Ich schicke dir warme Vormittagssonnenstrahlen,
Anna-Lena
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Danke für die schöne Geschichte, die auch noch so schön endet, Alles Gute, ich warte auf die Nächste, KLaus
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Ich arbeite dran, lieber Klaus, aber das dauert.
Jetzt genieße ich den Sommer und ab Mittwoch die Schule …
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Du arme, geht es wieder los? Ich Wünsche gutes Gelingen
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Ja, am Mittwoch mit diversen Konferenzen und viel blablabla. Donnerstag fahren wir zum Oderbruch (als Kollegium) und Freitag sind wieder Konferenzen…
Montag kommen dann die Schüler 😯 …
LG Anna-Lena
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Ach ist das schön – so soll es sein zwischen zwei Menschen … einfach ein wunderbares Happy End.. die zwei haben’s nochmal gewagt, sich aufeinander einzulassen, und das Schicksal hat sie reichlich belohnt dafür 🙂 eine herzerwärmende und ganz wunderbare Geschichte, liebe Anna-Lena, danke dir dafür 🙂
Ich wünsch dir einen schönen restlichen Donnerstag und schicke dir liebe Grüße,
Ocean
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Es freut mich immer sehr, so positive Rückmeldungen zu erhalten. Das motiviert zu weiteren Geschichten, wobei ich zur Zeit eher lesend draußen sitze 😉 .
Liebe Grüße auch zu dir,
Anna-Lena
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Ah … Ende gut, alles gut.
Ich bin gespannt, was Dir in den nächsten Jahren noch alles einfallen wird. 🙂
♥ Barbara
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Ich arbeite daran, liebe Barbara 😆
Liebe Grüße zu euch ins sicher auch so heiße München,
Anna-Lena
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Och wie schade, schon zu Ende. Man würde wirklich wünschen, dass sich noch viele Leute im Alter finden, sei es als Liebespaar, sei es in einer Wohngemeinschaft.
LG, April, die alle Folgen mit Vergnügen gelesen hat.
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Danke, liebe April, fürs Lesen und Kommentieren.
Ich finde die Idee einer Alters-AG gar nicht schlecht.
Liebe Grüße
Anna-Lena
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Ich finde sowas geradezu ideal, aber sicher nicht so einfach in der Durchführung.
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Noch haben wir Zeit, uns Gedanken darüber zu machen.
Bei der finanziellen Lage unseres Landes und den künftigen Renten bleibt vielleicht sogar nur die Alters-WG im Armenhaus 😯 . Denk dir bitte hier den Ironiesmiley
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Ach wie schön…… besser hätte das Ende gar nicht sein können 😉
Danke für dieses schöne Lesevergnügen.
LG Susanne
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Sehr gerne 🙂 .
Ich freue mich, dass dir Geschichte so gut ankommt.
Liebe Grüße zu dir ♥
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Liebe Anna-Lena,
das hast du so schön geschrieben.
Danke für eine Geschichte mit Happy End.
Hat richtig Freude gemacht, sie zu lesen.
Viele liebe Grüße von der Bärbel
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Danke, liebe Bärbel. Mich freut auch, wenn es dir gefallen hat 🙂
Liebe Grüße zu dir ♥
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sehr schöne Geschichte. Bald ist es soweit denke daran 😉
lg
karl
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Ich freue mich darauf, lieber Karl 🙂
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Liebe Anna-Lena,
es hat mir viel Freude gemacht, diese Geschichte zu lesen. Ich könnte mir so eine Alters-WG auch gut vorstellen. Schön ist das Happy-End.
Ich freue mich auf deine nächste Geschichte und grüße dich herzlich
Regina
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Hab lieben Dank 🙂
Ist es nicht meist so, dass man bei älteren Leuten auf ein happy end hinarbeitet, rein intuitiv, wenn die Personen einem ans Herz gewachsen sind?
Tante Guste ist ja auch eine sympathische Person, die Im Hintergrund bleibt und, wenn es darauf ankommt, alles wieder richtet 😉
Liebe Grüße auch zu dir,
Anna-Lena
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Stimmt, man erwartet ein Happy-End. Es gibt ja auch genügend Dinge im Leben, die nicht so glücklich ausgehen. Da ist eine schöne Geschichte oder eine Tante Guste (Anna) besonders schön und hilfreich.
Liebe Grüße
Regina
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Genau so sehe ich das auch 🙂
Liebe Grüße zurück zu dir ♥
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Hah, jetzt konnte ich es endlich zu Ende lesen, liebe Anna-Lena. 🙂
Wenn der Mann Zuhause ist, dann kommt man ja zu nix. Ts. 🙂
Ja, so muss es sein, das Ende. Sehr schön. Ich liebe es, wenn es ein Happy End gibt. 🙂
Zwei kleine Flüchtigkeitsfehler sind mir aufgefallen. Statt „uns“ sollte da wohl „und“ stehen.
Im 2. Absatz: „… er und Elfriede…“
Im letzten Satz: „…überlebten alle uns genossen ihre…“
Ich schreibe es dir nur deshalb, weil ich denke, dass du froh bist, wenn dich jemand drauf aufmerksam macht. So was passiert mir nämlich auch dauernd.
Liebe Grüße,
Martina
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Meiner war in der letzten Woche krankheitsbedingt zu Hause, das war gar nicht so lustig. Wenn Männer krank sind, sterben sie meist auch gleich
Danke für die Verbesserungen, ich gehe gleich ausbessern. Ich bin da immer sehr dankbar für, das weißt du ja 🙂
Liebe Grüße zu dir ♥
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Ja, das weiß ich. 🙂 Ich bin für so was übrigens auch dankbar. 🙂
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Liebe Anna-Lena 🙂
Nun kann ich Deine Geschichte von der Villa und Geburtstagswünsche auch im Büchlein noch mal nachlesen 😉
Ja und was ich da eben oben eben von den Männer las, wenn sie zu Hause sind…
na na… Anna-Lena 😉
Lieben Gruß
Werner
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Ich habe die Anthologie auch und lese darin. Es sind viele schöne Geschichten zusammen gekommen.
Männer? 😳 Ja, manchmal sind sie schon wie vom anderen Stern… manche zumindest…
Einen lieben Gruß
Anna-Lena
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