Vergesslichkeit

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So mancher läuft oft meilenweit
gejagt von der Vergesslichkeit:
Vom fünften Stock steigst du hinab
zum Kellerraum, im flotten Trab.
Dann stehst du hilflos vor der Tür
Und fragst dich bang: „Was will ich hier?
Ach ja, es geht ums Gurkenglas
als Zutat für den Fernsehspaß.“
Doch plötzlich denkst du, ganz betroffen:
„Mein Gott, die Wohnungstür steht offen!
Vielleicht bist du schon ausgeraubt?“
Die innere Stimme ruft ganz laut.
Du strebst im Eiltempo zurück.
Die Tür ist zu, was für ein Glück.
Die Gurken fallen dir nun ein.
Zurück zum Keller, das muss sein.
Dort suchst du lang, im Kerzenlicht
und findest deine Gurken nicht.
Bis es dir dämmert, nun nicht lästern,
gegessen hast du sie, erst gestern!
Wieder hinauf zum Essenstisch,
der Fisch riecht heut besonders frisch.
Doch du kommst wieder nicht zur Ruh:
„Ist denn die Kellertür auch zu?“
Das alte Spiel beginnt von vorn,
die Stirn kräuselt sich vor Zorn.
Doch liebe Freundin, denk’ doch mal mit,
Vergesslichkeit hält jeden fit.

Der Autor des ursprünglichen Gedichtes ist unbekannt.
Ich habe es überarbeitet und geändert.