Die Wortspende zu Christianes Etüdenexperiment für die Textwochen 08/09 des Jahres 2022 stammt von Gerda Kazakou mit ihrem gleichnamigen Blog Gerda Kazakou. Sie lautet:
Haut
feurig
schweben
‚Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut’, sagte einst Eduard Möricke
(1804-1875).
‚Der hat gut reden’, dachte ich beim Lesen dieses Zitates. Aber bei genauerem Nachdenken gab ich ihm recht. Auch seine Zeit hatte ihre Wunden, vielleicht nicht gerade eine aktuelle Kriegsgefahr, Stürme und Dauerregen, Klimawandel am Limit und was nicht noch alles.
Corona kannte er jedenfalls nicht, und so entschloss ich mich zu sinnieren, was nach der Pandemie wohl sein wird.
Tagträume sind in dieser Jahreszeit, die nicht mehr Winter aber noch nicht Frühling ist wichtig, um ein wenig Licht ins Seelendunkel zu bringen.
Das Flugzeug hatte seine Flughöhe erreicht und schwebte sanft wie ein eleganter Silbervogel über der weißen Wolkendecke. Unglaublich, dieser Blick ins Unendliche!
Der schnarchende Sitznachbar holte mich wieder in die Realität zurück. Was würde mich in der kommenden Woche erwarten?
Der chronische Geruch nach Desinfektionsmittel würde sich verflüchtigen wie die Schirmchen des Löwenzahns und die vornehme Krankenhausblässe meiner überanstrengten Haut würde einem frischen Braunton weichen.
Die Farbe rot war eigentlich auch nicht mehr zu ertragen, ebenso der Geruch nach frischen Blutproben. Aber der Genuss eines Verwöhnmenüs mit einer feurigen Sangría gehörte zu ein paar Tagen Urlaub ohne Wenn und Aber dazu.
Der schnarchende Sitznachbar saß ungewohnt dicht neben mir. Abstand – das Gebot der Stunde – war aufgehoben. Diese Nähe war ich gar nicht mehr gewohnt, zumindest so.
Dicht am Patienten waren wir immer – zu dicht sogar und oft zu nah dran. Traurige Bilder der vergangenen zwei Jahre hatten sich tief eingebrannt.
Strandwanderungen barfuß, Schwimmen im Mittelmeer, winzige Salzkristalle und eine leichte Brise auf der Haut, gutes Essen und feurigen Wein, dazu nette Gesellschaft für Gespräche in Leichtigkeit, Lesen und Schlafen, so viel und so lange das Herz begehrt. Keine Regeln, keine Distanzen und keine Masken – das war es, worauf es sich lohnte, sich zu freuen.
300 Wörter
Ja, man darf das Freuen auf etwas Schönes nicht aufgeben. Und auch wenn es bei mir kein Flug zu einer Feriendestination ist, so gibt es doch immer etwas, was man vorfreudig ins Auge fassen kann…
Einen lieben Gruss in den Tag,
Brigitte
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So ist es, liebe Brigitte. Heute scheint endlich Mal die Sonne, wenn das kein Grund zur Freude ist? Auch dir liebe Grüße 🌞
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Das alte „Normal“. Keine Angst vor räumlicher Nähe, keine Gedanken über einen „Impfstatus“, keine Masken, heilende Erinnerungen, wo es geht. Wäre das schön.
Ich wünsche es mir mit dir.
Morgenkaffeegrüße 😏⛅☕🍪👍
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Vielleicht liegt dieses Ziel in naher Ferne… Morgenkaffeegrüße auch von mir 🥳
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„Gespräche in Leichtigkeit“ würden mir schon genügen, Sangria und golbeschienene Haut wären ein zubrot , das ich auch nicht verachten würde. 😀
Liebe Grüße Gerhard
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Da bin ich ganz deiner Meinung, manches grenzt an puren Luxus 🌞🌴☀️
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Endlich etwas, auf das es sich zu freuen lohnt!
Oh ja, das wäre ganz wundervoll, liebe Anna-Lena!
Ein Urlaub mit Sonne und Wohlfühlen rings um uns her.
Ein super guter Gedanke!
Liebe Grüße zum Abend von Bruni an Dich
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Im Moment bleibt uns ja nur das Träumen, liebe Bruni. Es macht den Tag ein wenig heller 😉 .
Liebe Abendgrüße dir!
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Heute scheint die Sonne und sie scheint nicht gleich wieder verschwinden zu wollen… Vielleicht haben wir Glück!
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