Einladung von Christiane zur letzten regulären Etüde in diesem Jahr, für die aus 3 Wörtern eine Kurzgeschichte mit max. 300 Wörtern entstehen soll.
Die Wörter für die Textwochen 47/48 des Schreibjahres 2020 stiftete Ulli Gau mit ihrem Blog Café Weltenall. Sie lauten:
Quelle
griesgrämig
stöbern
Magische Orte
„Nimm Platz“, forderte mich die hölzerne Bank mit einem stummen Impuls auf. Ich blickte auf meine Armbanduhr. Eigentlich hatte ich keine Zeit, wenn ich daran dachte, was dieser Tag von mir noch abverlangen würde. In alten Akten konnte ich jedoch später noch stöbern, sie lagen ohnehin verstaubt und regungslos im Keller des Gerichtes herum und wurden von einem immerzu griesgrämig dreinschauenden Vorzimmerbeamten bewacht. Ich zögerte, innerlich unruhig und hin- und hergerissen. Doch ich konnte mich dem Zauber dieses Ortes nicht erwehren und nahm Platz. Schließlich war der Tag in seiner jahreszeitlichen Helligkeit und in seinem sanften Licht begrenzt.
Für einen Moment schloss ich die Augen, atmete tief durch und spürte, wie mich eine befreiende Ruhe durchflutete. Alle meine Sinne waren bereit, das vor mir und um mich herum sichtbare Schauspiel des leuchtenden Novembers in mich aufzunehmen und darin zu versinken. Der milde Herbsttag hielt mich umfangen und die Kraft der Umgebung durchströmte mich wie eine Quelle der Wiedergeburt. Stille umfing mich.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort letztendlich gesessen hatte. Als ich die Augen öffnete, lag der See wie schlafend vor mir. Nur ein ganz leichtes Säuseln des Windes und ein sanftes Schaukeln der Blätter verrieten mir, dass ich mitten in der Wirklichkeit, im Hier und Jetzt war.
Erfüllt mit neuer Kraft und Tatendrang machte ich mich auf den Weg in mein Büro und dankte dem Himmel für diese Kraft spendenden Minuten.
© Text und Fotos : G. Bessen, 233 Wörter
Ja, wunderbar. Ich sitze hier und nicke. So muss es sein. Steht die Bank zufällig irgendwo im Bild? 😉
Schön.
Abendgrüße 😁🌧️🍷👍
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Ich habe dir die Bank dazugestellt, du darfst gerne Platz nehmen 🙂 .
Liebe Grüße dir und der Fellnase!
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Schöner Ausblick! 😀
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Sag ich doch! 🙂
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So ergeht es mir auch jedesmal, wenn ich mich inmitten der Schönheit der Natur auf eine Bank niederlasse.
Liebe Grüße!
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Ja, das wird in deinem Beiträgen auch immer wieder in Wort und Bild deutlich.
Liebe Grüße dir!
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Es ist wunderbar, wie du das beschreibst. Diese Kraft-Quelle ist immer für uns bereit, das ist ein großes Geschenk. Wohl dem, der sie zu nutzen weiß!
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Leider haben viele den Zugang zu Stille und Ruhe verloren und lassen sich lieber im Strudel davontreiben. Die Seele braucht immer wieder Zeit und Muße, sich zu glätten.
Liebe Grüße dir!
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Excellent, as always! Have a great weekend! 🙂
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Thanks, the same to you! 🙂
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Thanks much!
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Innehalten ist manchmal das Zauberwort.
Schön rüber gebracht.
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Danke, lieber Werner, das freut mich!
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Liebe Anna-Lena, solche Minuten sollten sich alle und ich auch, viel öfter nehmen, du hast so Recht!
Herzliche Grüße
Ulli
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Freut mich, liebe Ulli.
Durch unseren neuen Vierbeiner bin ich viel öfter unterwegs und suche mir solche Punkte bewusst.
Liebe Grüße auch dir!
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Hach ist das schön, dieses Atem- und Kraftholen in der Natur!
Diese bewusst erlebten Pausen sind wirklich Erholung pur.
Herzlichen Gruss ins graue, aber dennoch nicht uninteressante Heute,
Brigitte
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Gerade in diesen doch schwierigen Zeiten kann die Natur einem so viel geben.
Ich schicke dir ein paar Sonnenstrahlen aus unserem brandenburgischen Freitag.
Herzlich,
Anna-Lena
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Gut, wenn man dem Impuls nachgeben kann und gut wenn die Belohnung auf dem Fusse folgt. Dazu gehört eben der Glaube und die Zuversicht.
Schönen Tag dir
Gerhard
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Dieser See war oft nach der Arbeit mein Refugium. Ich habe angehalten, bin einmal herumgelaufen und hatte wieder neue Kraft.
Auch dir einen guten Tag und liebe Grüße!
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Das klingt gut!
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Es gibt sie also noch – Menschen, die sich nicht zwingen müssen, unsere Herkunft, das ‚Draußen‘, im Innen wahr_zunehmen … Sehr feine, harmonische Bilder zum Text…
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Herzlichen Dank! 🙂
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