Schreibeinladung von Christiane :
Die Wörter für die Textwochen 47/48 des Schreibjahres 2019 kommen von Bernd mit seinem Blog Red Skies over Paradise. Die neuen Begriffe lauten:
Unbehaustheit
schwermütig
haschen
Am Rande
Am Rand der Wohlstandsgesellschaft,
ohne Arbeit und ohne Geld,
angewiesen auf Almosen anderer.
Verdammt zu einem Leben
auf der Straße in Unbehausheit,
das nächtliche Lager
unter Brücken und in Bahnhöfen.
Ein täglicher Kampf
um das nackte Überleben.
Schwermütig die Gedanken,
gleichgültig die Blicke der Mitmenschen.
Kein Quäntchen Zuwendung
lässt sich erhaschen
für den Frieden der Seele.
Kälte kriecht am Körper hoch
Weihnachtsmärkte öffnen die Tore,
süßer die Kassen nie klingeln.
Dunkelheit macht sich im Herzen breit.
76 Wörter
©Text und Bild: G. Bessen
So wahr, wie traurig!
Liebe Grüße
Ulli
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Liebe Christiane! Soeben las ich das Gedicht zu einem Obdachlosen, und sah dazu ein Photo. Das alles bewegt mich sehr. Aber ich weis nicht, wer dies Gedicht geschrieben hat, finde keinen Namen dazu. Noch weniger weiß ich natürlich ,wer da auf der Straße liegt….
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Das Gedicht, liebe Gisela, ist von Anna-Lena und das Bild ist ein Gemälde, das ich vor vielen Jahren mal gesehen habe, es hat mich bewegt. Leider weiß ich nicht, von wem es ist.
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Vielen Dank für das wunderbare, sehr bewegende Gedicht! Also von Dir, Anna-Lena, ist das Gedicht, und es hat mit Autorenrechten nichts zu tun, da es freigebig „gespendet“ wurde, wie auch das Bild dazu. Ja, daß es so etwas gibt! Das ist nun die andere Seite der Frauenbewegung. Das möge man/frau dabei auch einmal mit bedenken! So einfaxh sind die Schuldzuweisungen eben doch nicht.
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Anna-Lena ist seit vielen Jahren mein Pseudonym, das hatte damas Gründe und da ich den Namen so schön finde, behalte ich ihn hier bei, liebe Gisela 🙂 .
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Gut, das Pseudonym ist sehr schön, und es steht bei mir in Ehren. ☆☆♤♤♡♡◇◇♧♧☆☆⊙⊙ Was wir aus freiem Willen „spenden“, tun wir ja selbstlos und gern und freuen uns, wenn es „dem Ganzen dient“.
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Starke Worte!
Und so wahr …
Herzliche Grüße vom Lu
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Herzliche Grüße zurück, lieber Lu! 🙂
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Danke *freu*
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Alle Beiträge kann ich leider nicht sehen, d.h. keinen davon. Schade!
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Warum denn? Du bist doch freigeschaltet! 🙂
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Ist ja leider nicht nur zu Weihnachten so. Ständig wird das Beschaemende ausgeblendet: anhaltende Armut in Entwicklungsländern, Vertreibung durch Krieg, Missbrauch von Kindern durch Kinderarbeit, Folter und Despotismus, Wegsehen der Regierungen, wenn die Industrie darauf besteht, …
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Nein, es ist ein Dauerbrenner, aber wir sollten gerade jetzt auch an die Menschen bei uns denken. Niemand von uns kann die Welt retten, nur hier und da ein wenig Licht bringen.
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Ja, sehr schlimm, daß es das alles geben muß, und wir fragen uns, warum das so sein muß und möchten gerne helfen. Die Frage ist nur:Wie? Wenn aber die Not direkt vor unserer „Haustür“ liegt, ist das Helfen auch nicht immer ganz einfach. Ich habe es versucht, einen Obdachlosen bei der Gartenarbeit zu beschäftigen. Er machte es wunderschön! Doch zugleich verschwanden in der Gegend dann Dinge…., alles sehr merkwürdig und mysteriös. Tja, wer einmal in so etwas hineingeraten ist, kommt nicht wieder heraus, wurde mir von einer Steuerberaterin gesagt, die ich dafür auch noch bezahlt hatte, und das ist nicht billig. Dennoch bleibt das Elend, und es soll uns immer wieder anrühren. Das große Vorbild JESUS hat es auch getan, und im Jenseits war der „arme Lazarus“ dann „im Himmel“, währen der reiche Mann in der „Hölle“ auf Erlösung wartete.
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Dass man aus dem Elend nicht wieder hinauskommt, stimmt so nicht. Sicher schaffen es nicht viele, aber wenn es jemand will und Unterstützung bekommt und annehmen kann, der hat auch Chancen. Ich kenne zumindest einige.
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Ich bin ja froh zu hören, daß solche Menschen doch noch eine Chance haben. Wir haben es bei unseren „Fällen“ leider nicht schaffen können. Warum nicht, bleibt uns ein Rätsel… Aber aufgeben darf man trotzdem niemanden.
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Sehr traurig, aber leider Realität. Für Betroffene ist es schwierig da raus zu kommen. Einer unserer Verkäufer (ich schreibe für ein Straßenmagazin) verschwindet immer wieder und wenn er wieder auftaucht, erzählt er, dass er wieder auf der Straße gelandet ist. Leider ist unser System nicht so sozial wie viele denken.
Grüße, Katharina
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Ich habe während meines Studiums in der Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo Nachtdienste gemacht und viele solcher Menschen erlebt. Gerade in der Weihnachtszeit war das für mich schwer zu ertragen.
Auch wenn wir in einem reichen Land leben und es den meisten von uns gut geht, dürfen wir die anderen niemals vergessen.
Auch dir liebe Grüße!
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In der Bahnhofsmission hast Du gearbeitet. Da ist eigentlich alles schon gesagt. Da brauche ich keine Fragen mehr zu stellen. Wer da den Hilflosen aller Arten hilft, hat sicher auch immer wieder „den Himmel“ um Rat und Hilfe angefleht und in scheinbar aussichtslosen Situationen „Antworten“ erhalten. Um dadurch Notleidenden wieder Mut zu machen, auch wenn man/frau☺ auch selbst oft Rat und Hilfe gebraucht hätte. Solche „Samariterinnen“, die dies sogar noch „ehrenamtlich“ machen, sind die „Leuchttürme“ in unserer Gesellschaft. Alles andere ist mehr oder weniger nur Fassade.
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Die Obdachlosen „verschwinden“ meistens im Gefängnis, weil sie beim Verkauf von Drogen „erwischt“ wurden. Sie sind der Polizei als „Kleinkriminelle“ bekannt, kommen immer mal wieder frei, um dann wieder büßen zu müssen. Doch die Frage stellt sich, ob da vielleicht irgendwelche „Hintermänner“ die
heimlichen „Drahtzieher“ sind, die diese Ärmsten ausbeuten, um das Drogengeschäft weiter zu betreiben. Und wenn das der Polizei auch bekannt sein sollte, dann fragt sich, wer die Polizei kontrolliert…
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Oh nein, da wiederspreche ich! Nicht alle Obdachlosen sind kriminell und verticken Drogen. Viele sind ohne eigenes Verschulden in diese Situation geraten undsind froh, wenn sie selbst in Ruhe gelassen werden.
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Oh, so hatte ich es auch nicht gemeint. Ich wollte auch die 2 – 3 Obdachlosen, um die ich mich ein bißchen zu kümmern versuchte , nicht zu Kriminellen
machen, sondern wollte zeigen, daß auch sie M e n s c h e n sind, doch in djesem „System“ gefangen sind. Und über die vielen anderen weiß ich so wenig
Bescheid. Wo die Schuld zu suchen ist oder die Unschuld, das wollte ich nicht aus irdischer, sondern ejn wenig aus „himmlischer“ Sicht andeuten. Das heißt: Ich kann es überhaupt nicht beurteilen, glaube aber an die „Unschuld“ der meisten Obdachlosen.
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Der Klassiker irgendwie. Kann verstehen, dass es dir auf der Seele liegt. Schöner Text, kein schöner Inhalt.
Liebe Grüße
Christiane 😷☕🕯️
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Traurige Realität – an so vielen Orten und Plätzen, leider.
Es tut einem in der Seele weh.
Lieben Abendgruss,
Brigitte
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Dem kann ich leider nichts hinzufügen, liebe Brigitte.
Sei du auch von Herzen gegrüßt!
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Auch das ‚Red Skies Over Paradise‘ – wobei, ich glaube, wir reden uns den roten Himmel bereits schön. Danke, liebe Grüße, Bernd
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Es war mir eine Freude, lieber Bernd!
Liebe Grüße auch dir.
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Wie gut hast Du diese drei Worte untergebracht, liebe Anna-Lena.
Und wir gut hast Du beschrieben, wie es aussieht in unseren Straßen, unter Brücken und an Plätzen, die oft nur die Streetworker kennen. Die vielen Obdachtlosen, die Bettler, die mich im Winter so dauern und selten gehe ich einfach nur leichten Herzens vorbei…
Gut in Worte gefaßt und wieder aufmerksam gemacht auf das was um uns geschieht. Über den Nestrand geblickt und denen die Augern geöffnet, die es bisher noch nicht wahrnehmen wollten, das Elend um uns, denn verbergen läßt es sich nicht mehr.
Leider ist es schwierig, jemand da rauszuholen und wenn er selbst es nicht möchte, geht es gar nicht.
Im Nachbarort ist eine Familie, deren einziger Sohn nun in Berlin obdachlos in einer UBahn-Station lebt und noch sperrt er sich gegen jegliche Hilfe der Eltern. Ich weiß es nur von einer Bekannten, die seine Eltern kennt.
Über die Weihnachtszeit haben sie eine Wohnung in Berlin gemietet und hoffen erneut, ihren Sohn endlich wieder zurückholen zu können. Sie tun es immer wieder, aber bisher hatten sie keinen wirklichen Erfolg.
Ich weiß davon erst seit dieser Woche und es geht mir nicht aus dem Kopf.
Liebe Gutenachtgrüße von Bruni an Dich
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Danke, liebe Bruni, für deine Ergänzung.
Wer weiß, was zwischen den Eltern und dem Sohn vorgefallen ist, dass er sich so sperrt.
Hoffen wir, dass die Eltern es schaffen ihn zurückzuholen, denn ein Leben auf der Straße ist auf die Dauer keines.
Liebe Grüße in den Freitag,
Anna-Lena
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Ich wünsche es ihnen von ganzem Herzen!
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Pingback: Fazit Textwochen 47.48.19, willkommen Adventüden! | Irgendwas ist immer
Dieses Gedicht geht unter die Haut, ganz tief.
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Es wäre auch schade, wenn nicht … 😉 .
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