‚Guten Tag!‘
Immer wieder stelle ich fest, dass mich wildfremde Menschen auf Friedhöfen grüßen, die mich sicher beim Bäcker oder beim Gärtner nicht beachten würden. Nein, ich verhalte mich beim Bäcker oder beim Gärtner nicht anders als auf einem Friedhof. Hier und auch dort habe ich ein Anliegen, das ich verfolge, erledige und wieder gehe.
Liegt es an einem tiefen gemeinsamen Band, das alle Friedhofsgänger verbindet? Der Ort, an dem ein lieber Mensch begraben liegt? Der Schmerz, den jeder kennt, der mit diesem Ort verbunden ist? Die Trauer, die jeder durchlebt, bis es nicht mehr ganz so weh tut und ein leises Gefühl der Akzeptanz eingetreten ist?
Oder ist es ein Ort, der per se einen Hauch von gemeinsamem Schicksal ausstrahlt? Eine stille Übereinkunft: hier sind wir alle gleich und hierher wird uns unser letzter Weg führen.
Würde mich beim Bäcker jemand grüßen und mir sage, dass wir uns heute den frischen Brotgeschmack teilen, würde ich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken.
Ich finde es angenehm, von wildfremden Menschen gegrüßt zu werden und ich denke, es liegt daran, dass es abseits der großen Stadt einfach ein wenig familiärer zugeht. Würde ich aber nun anfangen, überall jeden zu grüßen, würde man mir sicher bald die Männer in den weißen Jacken hinterher schicken.
Wie man es macht, ist es verkehrt, oder?
Ich finde es schön, die Menschen zu grüßen, denen ich begegne. Vielleicht ist das auch so eine Rheinische Sitte. Als ich im Westmünsterland gelebt habe, da hat man nur die gegrüßt, die man kannte – wenn überhaupt. 😉
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Ich kenne es auch so, dass man nur die grüßt, die man kennt.
Da die Rheinländer sowieso ganz bezaubernde Menschen sind, passt das Grüßen auch zu ihnen 🙂 .
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Vielleicht einfach: andere Orte, andere Sitten :-). Auf Teneriffa fällt mir immer wieder auf, dass dort viele Menschen in dem kleinen Ort jeden anderen Menschen grüßen. Beim Wandern in der “ Wildness“ ist das ohnehin üblich. In einer größeren Touristenstadt, wie Americas grundsätzlich nicht. So hängt es vielleicht mit der „Bevölkerungsdichte“ zusammen. Liebe Grüße und einen schönen Tag, Leonie
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Die Bevölkerungsdichte spielt sicher eine Rolle und einfach die Mentalität. Dazu kommt eine Art „Zweckgemeinschaft“, denn auch Gassirunden grüßt man sich auch ganz automatisch.
Hab auch einen feinen Tag,
Anna-Lena
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Auf dem Friedhof herrscht eine angenehme Ruhe, die mich mit Menschen verbindet, deshalb gehe ich öfter dorthin, um diese Ruhe zu empfinden. Alles ist unaufgeregt und folgt einem langsamen, aber stetem Fluß.
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Eine feine Beobachtung, die ich teile, lieber Arno. Ich mag die Stille auf Friedhöfen auch sehr.
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Hier in unserer kleinen Stadt grüßt beinahe jeder, in dem Ortsteil, in dem ich wohne sowieso, da kennt auch fast jeder jeden. Mir gefällt das. Ich grüße auch Fremde und freue mich über jedes Lächeln, das ich dafür erhalte, besonders jetzt, da so viele Fremde hier eine neue Heimat suchen oder gefunden haben.
Einen schönen Tag dir und liebe Grüße
Regina
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Ein Lächeln reicht auch oft, wenn man den Anderen nicht kennt, das stelle ich immer wieder fest.
Und es wird auch fast immer erwiedert, wie eine stille Übereinkunft.
Auch dir einen schönen Tag und liebe Grüße
Anna-Lena
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In der großen Stadt kann man keine anderen grüßen … zu viele. Manchmal ist ein Lächeln angebracht, je nachdem, oder auch mal ein paar Worte. Wenn wir aber in der Natur sind, dann sollte man sich dort grüßen, finde ich.
LG, Ingrid
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Ein Lächeln bewirkt oft schon sehr viel.
Warum sollte man sich deiner Ansicht nach in der Natur grüßen? Das könnte man ebenso auf dem Bahnhof, am Strand oder im Zoo machen ?
Keine Ironie- sondern eine wirkliche Interessensfrage 🙂 .
LG Anna-Lena
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Auf dem Bahnhof sind gefühlte 1000 Leute, das ist anonym. Wie sollte ich da grüßen? In der Natur sind es einzelne Wanderer, die einem entgegen kommen. Es ist also vor allem eine Sache der Anzahl.
Wenn ich auf einen Bahnsteig gehe, sind da Menschenmassen. Da würde ich dann eher lächeln, wenn z.B. einer einen Schritt auf Seite geht oder Blickkontakt aufnimmt.
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So in etwa hatte ich das auch verstanden und wollte nur noch einmal sicher gehen. 🙂
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Bei uns im Dorf grüßt man sich. Auch die, die man nicht kennt. 😊 Aber in der Innendtadt unserer kleinen Kreisstadt Heinsberg grüßt man nur die, die man kennt. 😊
Ich finde es schön, dass man sich hier grüßt. In einer Großstadt wäre das aber sicher sehr anstrengend. 😄
Liebe Grüße,
Martina
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Ich glaube, ich führe in unserem Ort mal das generelle Grüßen ein, das klappt hier nur bei denen, die man kennt oder an bestimmten Orten mit Zweckgemeinschaften.
Liebe Grüße – auch an den kleinen Felix – 🙂 !
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Nee, ich finde überhaupt nicht, dass es verkehrt ist, gut hörbar, freundlich und gut gelaunt zu grüßen. Ich mache das immer, auch beim Bäcker.. Und siehe da, gleich ist die Stimmung anders, freundlicher, friedlicher.
Auf dem Friedhof ist mir das durchaus auch schon aufgefallen. Es ist so herrlich still dort, eine friedliche Ruhe, welche nur von den kurzen Pflegearbeiten wie Gießen etc. gestört wird, zumindest zumeist. Es liegt sicher daran, dass das Gedenken eine gewisse Gemeinsamkeit herbeiführt.
Liebe Grüße, Brigitte
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“ Ich mache das immer, auch beim Bäcker.. Und siehe da, gleich ist die Stimmung anders, freundlicher, friedlicher.“
Das kann ich bestätigen, man verbreitet gleich ein wenig gute Stimmung oder bekommt sogar welche, wenn man selbst nicht so gut drauf ist .-) .
Liebe Grüße auch zu dir,
Anna-Lena
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Es ist noch immer schön und anheimelnd wenn man unterwegs gegrüsst wird.
Auf Spaziergängen draussen in der Natur kommt das auch noch häufig vor.
Lieben Abendgruss von der Blogveranda aus,
Brigitte
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Es hat etwas mit Aufmerksamkeit und Interesse für den anderen zu tun, ihn wahrzunehmen und ihm noch gleichzeitig etwas zu wünschen.
Wie unkompliziert das Leben doch sein kann, oder?
Einen lieben Gruß in die Vollmondnacht,
Anna-Lena
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Das hängt wahrscheinlich auch mit dem Ort und der
Menschenansammlung zu tun. In einer Großstadt grüßt man eben nicht jeden. Auf dem Friedhof trifft man eben nicht auf so viele Menschen. Hinzu kommt aber auch die besondere Atmosphäre .Dir noch einen schönen Abend. L.G.
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Ja, ich denke, die besondere Atmosphäre macht es . Hab auch einen schönen Abend und liebe Grüße
Anna-Lena
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Unsere Gemeinde ist mit 6000 Einwohnern doch sehr übersichtlich – da grüßt man sich eigentlich überall.
Das Merkwürdigste ist aber, dass man inzwischen fünfzig Prozent der da Liegenden gekannt hat – und man bleibt oft stehen und sagt:- „Hallo“.
Mit lieben Abendgrüßen,
Michael
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So viele? Hast du dich da nicht vertan? Ich sage zwar auch oft, wir kommen in ein Alter, in dem man eher Trauerkarten als Geburtstagskarten schreibt, aber noch ist unsere Generation nicht dran!
Ich grüße dich herzlich, lieber Michael.
Auf das Leben 🙂 .
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Man kann hier die Gräber nur für zwanzig Jahre „pachten“ – danach werden sie erstmal wieder platt gemacht. Klingt brutal – gel? Somit gibt es nur wenige alte historische Ruhestätten. Das eben hat zur Folge, dass man, prozentual gesehen, so viele gekannt hat.
Ja – auf das Leben, liebe Anna-Lena!
Alles Liebe,
Michael
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Ich grüße die, die ich kenne – und Leute, von denen ich denke, dass sie sich über einen Gruß freuen.
Herzlich
Helmut
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Das gefällt mir, denn es gibt Leute, die mag man nicht unbedingt grüßen (unsympathisch, schlechte Erfahrungen, Begegnungen, die nachhaltig wirken…)
Einen lieben Gruß auch zu dir, lieber Helmut.
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Hier ist wirklich ein Band, das verbindet, jeder, der da ist, denkt an einen Angehörigen und kümmert sich um ihn und jeder weiß, an solch einem Ort liegt auch ich mal.
Aber es sind mehr die lieben Angehörigen, die schon da liegen, dieser Gedanke verbindet mehr als das eigene Ende. Das weist ja jeder lange von sich, beschäftigt sich später damit.
Mit dem Grüßen ist es eine seltsame Geschichte, liebe Anna-Lena, aber total Fremde zu grüßen, erfordert manchmal ein bissel Mut und doch ist es oft so, tun wir es dann, wird erstaunt und leicht erfreut zurückgegrüßt. Tun wir es nicht, gehen wir fremd an allen vorbei, ist es manchmal auch nicht richtig.
Es kommt halt auf die jeweilige Situation an.
Ist wohl eine Sache des Fingerspitzengefühles 🙂
Über Brotgeschmack tausche ich mich selten mit jemand aus *schmunzel*, auf jeden Fall nicht beim Bäcker…
Herzlichst Bruni am Abend zu Dir ♥
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Mir ist das vor ein paar Wochen während meines ersten Ausflugs nach St. Ottilien aufgefallen, dass ich von mir völlig unbekannten Menschen freundlich gegrüßt wurde. Das hat sehr gut getan!
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Bei uns auf dem Land grüßt man sich auch beim Bäcker 😉 und auch beim Wandern und Spazierengehen grüßt man sich gegenseitig (auch die, die man nicht kennt). So ist das Landleben. Würde ich in der Großstadt beim Einkaufen jeden Passanten grüßen, käme ich mir allerdings albern vor….wäre ja auch kaum machbar 😉
LG Susanne
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Ich liege so mittendrin, wir grüßen uns viel, aber nicht jeden, den man so gar nicht kennt.
Hab einen feinen Sommertag.
LG Anna-Lena
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