Guten Tag!

‚Guten Tag!‘

Waldfriedhof Birkenwerder 032-cropImmer wieder stelle ich fest, dass mich wildfremde Menschen auf Friedhöfen grüßen, die mich sicher beim Bäcker oder beim Gärtner nicht beachten würden. Nein, ich verhalte mich beim Bäcker oder beim Gärtner nicht anders als auf einem Friedhof. Hier und auch dort habe ich ein Anliegen, das ich verfolge, erledige und wieder gehe.

Liegt es an einem tiefen gemeinsamen Band, das alle Friedhofsgänger verbindet? Der Ort, an dem ein lieber Mensch begraben liegt? Der Schmerz, den jeder kennt, der mit diesem Ort verbunden ist? Die Trauer, die jeder durchlebt, bis es nicht mehr ganz so  weh tut und ein leises Gefühl der Akzeptanz eingetreten ist?

Oder ist es ein Ort, der per se einen Hauch von gemeinsamem Schicksal ausstrahlt? Eine stille Übereinkunft: hier sind wir alle gleich und hierher wird uns unser letzter Weg führen.

Würde mich beim Bäcker jemand grüßen und mir sage, dass wir uns heute den frischen Brotgeschmack teilen, würde ich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken.

Ich finde es angenehm, von wildfremden Menschen gegrüßt zu werden und ich denke, es liegt daran, dass es abseits der großen Stadt einfach ein wenig familiärer zugeht. Würde ich aber nun anfangen, überall jeden zu grüßen, würde man mir sicher bald die Männer in den weißen Jacken hinterher schicken.

Wie man es macht, ist es verkehrt, oder?

31 Kommentare

  1. Vielleicht einfach: andere Orte, andere Sitten :-). Auf Teneriffa fällt mir immer wieder auf, dass dort viele Menschen in dem kleinen Ort jeden anderen Menschen grüßen. Beim Wandern in der “ Wildness“ ist das ohnehin üblich. In einer größeren Touristenstadt, wie Americas grundsätzlich nicht. So hängt es vielleicht mit der „Bevölkerungsdichte“ zusammen. Liebe Grüße und einen schönen Tag, Leonie

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  2. Hier in unserer kleinen Stadt grüßt beinahe jeder, in dem Ortsteil, in dem ich wohne sowieso, da kennt auch fast jeder jeden. Mir gefällt das. Ich grüße auch Fremde und freue mich über jedes Lächeln, das ich dafür erhalte, besonders jetzt, da so viele Fremde hier eine neue Heimat suchen oder gefunden haben.
    Einen schönen Tag dir und liebe Grüße
    Regina

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  3. Bei uns im Dorf grüßt man sich. Auch die, die man nicht kennt. 😊 Aber in der Innendtadt unserer kleinen Kreisstadt Heinsberg grüßt man nur die, die man kennt. 😊
    Ich finde es schön, dass man sich hier grüßt. In einer Großstadt wäre das aber sicher sehr anstrengend. 😄
    Liebe Grüße,
    Martina

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  4. Nee, ich finde überhaupt nicht, dass es verkehrt ist, gut hörbar, freundlich und gut gelaunt zu grüßen. Ich mache das immer, auch beim Bäcker.. Und siehe da, gleich ist die Stimmung anders, freundlicher, friedlicher.

    Auf dem Friedhof ist mir das durchaus auch schon aufgefallen. Es ist so herrlich still dort, eine friedliche Ruhe, welche nur von den kurzen Pflegearbeiten wie Gießen etc. gestört wird, zumindest zumeist. Es liegt sicher daran, dass das Gedenken eine gewisse Gemeinsamkeit herbeiführt.

    Liebe Grüße, Brigitte

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  5. Das hängt wahrscheinlich auch mit dem Ort und der
    Menschenansammlung zu tun. In einer Großstadt grüßt man eben nicht jeden. Auf dem Friedhof trifft man eben nicht auf so viele Menschen. Hinzu kommt aber auch die besondere Atmosphäre .Dir noch einen schönen Abend. L.G.

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  6. Hier ist wirklich ein Band, das verbindet, jeder, der da ist, denkt an einen Angehörigen und kümmert sich um ihn und jeder weiß, an solch einem Ort liegt auch ich mal.

    Aber es sind mehr die lieben Angehörigen, die schon da liegen, dieser Gedanke verbindet mehr als das eigene Ende. Das weist ja jeder lange von sich, beschäftigt sich später damit.

    Mit dem Grüßen ist es eine seltsame Geschichte, liebe Anna-Lena, aber total Fremde zu grüßen, erfordert manchmal ein bissel Mut und doch ist es oft so, tun wir es dann, wird erstaunt und leicht erfreut zurückgegrüßt. Tun wir es nicht, gehen wir fremd an allen vorbei, ist es manchmal auch nicht richtig.
    Es kommt halt auf die jeweilige Situation an.
    Ist wohl eine Sache des Fingerspitzengefühles 🙂

    Über Brotgeschmack tausche ich mich selten mit jemand aus *schmunzel*, auf jeden Fall nicht beim Bäcker…

    Herzlichst Bruni am Abend zu Dir ♥

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  7. Bei uns auf dem Land grüßt man sich auch beim Bäcker 😉 und auch beim Wandern und Spazierengehen grüßt man sich gegenseitig (auch die, die man nicht kennt). So ist das Landleben. Würde ich in der Großstadt beim Einkaufen jeden Passanten grüßen, käme ich mir allerdings albern vor….wäre ja auch kaum machbar 😉

    LG Susanne

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