Jose hatte ein opulentes Mahl mit kanarischen Spezialitäten gezaubert, das Valentina den Abschied von der Insel nicht leicht machte. Sie beneidete Nora um ihre neue Heimat, in der die Sonne ein ständiger Gast und der Winter ein Fremdwort waren. Sie bewunderte wieder einmal Noras Mut, alle Brücken hinter sich abgebrochen und irgendwo in der Fremde neu begonnen zu haben, dazu mit einem Mann an der Seite, der besser gar nicht zu ihr passen konnte.
Der Abend verlief nicht wie ein Abschiedsabend, sondern harmonisch und ausgelassen, weil der Vino Tinto sein Übriges dazu beisteuerte. Thomas und Jose hatten sich in Männerthemen wie Autos und Sport vertieft und Nora und Valentina hatten noch genug Gelegenheit, auf der Terrasse alleine miteinander zu sprechen und ihre geheimsten Gedanken unbelauscht zu teilen.
„Wird es wieder so lange dauern, bis wir uns sehen?“ Sie schaute Valentina fragend an.
„Ich weiß es nicht, aber zum Jahresende komme ich sicher wieder – versprochen. Es war so angenehm, das Jahresende ohne den deutschen kalten Winter und den Weihnachtsrummel zu verbringen, das glaubst du gar nicht.“
„Und wenn ich dich früher bäte zu kommen? Ich brauche eine Patentante für meine Zwillinge, die im Juli kommen und getauft werden wollen. Und damit die Kinder nicht unehelich bleiben, werden Jose und ich auch heiraten. Es soll ein großes Fest werden.“
Valentina blickte erst in Noras Gesicht, dann auf ihren minimalen Bauchansatz, der ihr bisher gar nicht aufgefallen war.
„Hättest du diese Neuigkeiten nicht etwas besser dosieren können, sozusagen als Alete-Häppchen???“
Valentina brauchte einen Moment, um das eben Gehörte zu verarbeiten. Dann fiel sie Nora um den Hals. „Du Glückspilz! Ich freue mich so für euch!“
„Du bist die Erste, die das erfährt, behalte es besser noch für dich“, flüsterte Nora. „Im Februar kommen meine Eltern für vier Wochen und selbst die werden es erst dann erfahren. Aber du musst ja rechtzeitig deinen Urlaub planen und einreichen und auf meine beste Freundin kann ich zu so einem Ereignis nicht verzichten. Das verstehst du doch, oder?“
Es war schon gegen Morgen, als Valentina in ihr Zimmer ging. Es hatte keinen Sinn mehr zu schlafen. Sie duschte, packte ihre restlichen Habseligkeiten ein und lauschte von ihrem Balkon den unergründlichen Geräuschen der Wellen zu. Es war, als sängen sie ihr ein Abschiedslied.
Thomas und sie nahmen ein kleines Frühstück ein, das Nora noch in der Nacht für sie vorbreitet hatte. Danach machten sie sich auf den Weg zum Busbahnhof.
Ihr Flug startete pünktlich. Auch Thomas hatte in der letzten Nacht kaum geschlafen und als die Maschine gegen Mittag auf dem kalten und schneebedeckten Berliner Flughafen Schönefeld landete, wurde sie sanft von Thomas geweckt. Ihr Kopf lag an seine Schulter gelehnt.
„Sind wir etwa schon da?“ Valentina riss ungläubig die Augen auf. „Ich habe vom Flug gar nichts mitbekommen.“ „Wie auch, du hast geschlafen wie ein Engel.“
Den Rest des Weges zum Kofferband und zum Ausgang legten sie fast schweigend zurück. Nur die Luft knisterte voller ungesagter Sätze und ungestellter Fragen.
Thomas wollte den Bus in die Innenstadt nehmen, Valentina hatte sich für eine Taxe entschieden. Sie wollte nur nach Hause in ihr warmes Bett und sich die Decke über die Ohren ziehen, um richtig anzukommen. Sie hatte viel zu verarbeiten.
„Also dann,“ sagte Thomas, „ wir telefonieren, abgemacht?“
„Ja, wir telefonieren.“
Eine freundschaftliche Umarmung, ein Küsschen auf die Wange und beide gingen in entgegen gesetzte Richtungen davon. Valentina steuerte in Gedanken verloren auf den nächsten Taxistand zu. Ein freundlich blickender Wuschelkopf stieg aus und packte die beiden Gepäckstücke mit Schwung in den Kofferraum.
„Man sieht sich im Leben immer zwei Mal“, hörte sie eine Stimme aus dem Fahrerraum, die ihr bekannt vorkam. „Aber heute gefallen Sie mir besser, Sie sehen erholt und guter Dinge aus.“
Valentina musste lächeln. Sie war wieder daheim.
ENDE
© G. Bessen 28.1.2014
Na, das sind ja Neuigkeiten, die Freundin erwartet Zwillinge!
Aber nun kommt erst mal der Rückflug, der Urlaub ist zu Ende…
Das Ende klingt irgendwie spannend. Wie kann das sein, es ist doch ein Ende, oder ist es etwa der Anfang eines neuen Lebensabschnittes?
Ich bin gespannt, ob da noch etwas kommt, liebe Anna-Lena
Liebe Grüße von Bruni, die fast schon schläft und schnell noch mal zu Dir rein geblinzelt hat
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Möglicherweise geht es irgendwann weiter, je nach Zeit und Lust, liebe Bruni.
Morgengrüße zu dir ♥,
Anna-Lena
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Danke für die schöne Geschichte. Vielleicht gibt es ja doch noch eines Tages mal einen Roman. Liebe Grüße Leonie
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Sagen wir mal so, ich schließe nicht aus, dass die Geschichte irgendwann weitergeht… Freut mich, dass sie dir gefällt. Denn im Sommer ist Teneriffa auch ganz reizvoll und sehr heiß… 😉 .
Liebe Grüße auf die Insel
Anna-Lena
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Liebe Anna-Lena,
was für Neuigkeiten!
Hochzeit und Zwillinge bei der Freundin.
Der Taxifahrer, den wir verdächtigt hatten, hinterherzudüsen, lach.
Nun bin ich sowas von gespannt auf deine Fortsetzung, wann immer sie auch kommt
deine Bärbel
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Ich denke ernsthaft darüber nach und lass es euch dann wissen 🙂 .
Liebe Grüße aus dem trübsinnigen Mittwoch,
Anna-Lena
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Oh, dann schick ich dir ein paar Sonnenstrahlen
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Danke ♥
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ich glaube, du solltes es fortsetzen, einen schönen Mittwoch wünsche ich dir
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Würde ich auch gerne, aber du weißt ja, wie das ist, wenn man primär seine Brötchen auf anderem Wege verdienen muss .
Auch dir einen schönen Resttag.
LG Anna-Lena
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So – und jetzt werde ich den Rest des Tages über damit beschäftigt sein, mir auszumalen, wie es weitergehen könnte… 😉 Denn mit so einem offenen Ende habe ich nicht gerechnet. 😉
Liebe Grüße!
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Meine Gedanken gehen auch immer in Richtung Fortsetzung und ich habe schon einen roten Faden… .
Aber erst mal muss ich noch zwei Tage arbeiten. Nächste Woche sind Winterferien. Vielleicht küsst mich die Muse dann.
Liebe Grüße zu dir ♥
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Schönen Mittwoch Nachmittag wünsche ich dir. 🙂
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Danke, ebenso 🙂 .
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Gefällt mir sehr gut, liebe Anna-Lena.
Für mich könnte das Ende nur etwas weniger offen sein. 🙂
Aber vielleicht geht es ja doch mal weiter. 😉
Herzliche Grüße,
Martina
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Es ist eigentlich alles offen und ich weiß noch nicht, in welche Richtung es gehen wird. das gefällt mir auch .
Liebe Grüße zu dir ♥
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Ich fänd den Taxifahrer ganz nett. 🙂
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Habe ich im Hinterkopf abgespeichert .
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Oh, Ende offen. Aber so ist es im richtigen Leben ja auch. Der Leser kann sich ein Ende nach Wunsch ausmalen. Und wer weiß, vielleicht packt dich eines Tages die Lust und du schreibst eine Fortsetzung.
LG, ‚Franka‘
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Genau, das Leben ist auch oft so, deshalb lasse ich mir Zeit, bis es eventuell weitergehen wird.
Liebe Grüße zu dir,
Anna-Lena
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Alles offen und das bei dieser Kälte! Nun, was geben wir da für eine Note? Eigentlich eine klare Sache, wenn da nicht dieses offene Ende im Wind baumeln würde: Das bringt Abzüge, so leid es mir tut… 😉
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Kann ich nachvollziehen. Aber bevor offene Enden geschlossen werden können, muss erst eine kreative Pause erfolgen. Hab also Nachsicht mir mir 🙂 .
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Übung #1 : Lass den Kaffeeduft seine Wirkung entfalten! 😉
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Habe ich gemacht und es hat prima geklappt 🙂 .
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Keine Hinterkopfgedanken, absolute Stille bei den Neuronen? Ich schaffe das leider noch nicht! Brummmel, …
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Man muss nur in der richtigen Halbschlafphase sein .
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Mmmmmmh … Ob ich meinen Kaffee im „Halbschlaf“ voll genießen kann, das ist nun die Frage? 😉
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Es hat natürlich auch sein Gutes: Der eigenen Phatasie sind keine Grenzen gesetzt, so kursieren derzeit eine Menge Abschlussvarianten durch die Köpfe deiner Leser … Für diesen raffinierten Schachzug muss ich wohl oder übel einige Zusatzpunkte vergeben! Das noch offene Ende gefällt mir immer besser! 😉
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Das freut mich. Es lässt wirklich Raum für neue rote Fäden 🙂 .
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Und immer muss der Faden rot sein! Warum nur, auch Gelb oder Grün hätte mal ein Chance verdient – oder? 😉
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Einigen wir uns auf einen kornblumenblauen?
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Liebend gern, das Bett im Kornfeld zieht sich doch wie konblumenblauer Faden durch unser aller Leben! 😉
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😆
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Wie kannst du mir so einen Schock versetzen?
Eine sooo schöne Geschichte…
Ich lehne mich grad gemütlich zurück, freue mich auf die Fortsetzung und zack, alles vorbei. Ende, aus und nun? Das grenzt an seelische Grausamkeit!!! 😉
Geschockte Grüße 🙂
Bärbel
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Möglicherweise ist es nur eine Pause, liebe Bärbel.
Liebe Grüße
Anna-Lena ♥
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Ach war das schön und mit diesem offenen Ende, kann man sich das Ende so träumen, wie man es gerne hätte.
Doch am liebsten hätte ich natürlich, wenn Du es weiter schreiben würdest…..Du weißt schon, was ich mir wünsche 😉
LG Susanne
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Eine Fortsetzung schließe ich nicht aus, aber sicher nicht gleich… 🙂 .
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schönen Sonntag für dich
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Für dich auch ☺.
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