Unter die Räder kommen

Eine Redensart
Unter die Räder kommen,
eine Redensart, die
Schlimmes verheißt…

Du wirst überrollt, es
erfaßt dich ein unentwegt
und unbeirrt vorwärts
drängendes “Etwas”

Ein wild gewordener Stier,
ein Tier mit mindestens
vier Hörnern, das dich
stößt und schiebt, in den
staubigen Boden der
spannungsgeladenen
LebensArena drückt

Du verlierst den Boden
unter den Füßen und
landest in der Gosse,
kannst keinen Fuß mehr
fassen, dein Leben ist
nichts mehr wert, läuft
nur noch verkehrt

Alles überfordert dich,
du hältst dem Druck nicht
mehr stand, alle Organe
versagen, sterbenskrank
kommst du nicht mehr
auf die Beine. Du hast
dich selbst verloren

Der Lebenszug hat dich
überrollt, vernichtet und
plattgewalzt, er fährt
weiter, doch dich gibt
es nicht mehr, denn
du kamst unter die Räder…

© Bruni Kantz

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Wenn du Angst hast,
unter die Räder zu kommen,
rufe deinen Schutzengel,
Stehaufmännchen nennt man ihn.

Reiche ihm die Hand
und er hilft dir auf.
Rede mit ihm
und er spricht dir Mut zu.
Er gibt dir die Kraft,
die ersten Schritte zu versuchen.
Wenn du strauchelst,
steht er neben dir.
Wenn deine Füße dich tragen,
verspürst du die Kraft,
alleine zu laufen
und mit deiner Standfestigkeit
siehst du den drohenden Rädern
lächelnd hinterher.

© G. B.

11 Kommentare

  1. Dein Schutzengel Gedicht tut gut!!!
    Ich glaube auch daran und habe diese Kraft und Hilfe schon oft erfahren dürfen.
    Da fällt mir ein: Priska hatte auch einmal einen solchen Schutzengel, und das genau in der Situation, als sie wirklich unter die Räder kam. Wir gingen mit mehreren Frauen und Hunden im Feld spazieren und waren in ein Gespräch vertieft. Die Hunde liefen frei und wir näherten uns einer Wegkreuzung. Es ging plötzlich alles rasend schnell, Moni neben mir rief: Achtung die Priska , ich schaute hoch und sah wie Priska rannte und genau unter die Räder des Anhängers vom heranfahrenden Traktor geriet. Moni war inzwischen schon hinter dem Traktor vorbei gerannt und hat beobachtet wie Priska mit einer Rolle rückwärts wieder heil und ganz zum Vorschein kam. Als ich am Traktor vorbei war, sah ich sie am Wegesrand sitzen und sie tat so, als wäre nichts geschehen.
    Herzliche Grüße von:
    Beate

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    • Das ist ein Erlebnis, das du sicher nie vergessen wirst. Auch Tiere scheinen einen Schutzengel zu haben.
      Eine Bekannte von uns hat auf diese Weise schon einen Hund verloren. Er ist mitten auf die Autobahn gerannt und war sofort tot.
      Eigentlich darf sie keinen Hund haben, sie kann wegen Krankheit nicht mehr hinreichend auf ihn achten, andererseits ist er eine wahre Therapie für sie. Somit fällt es schwer, ihr das auszureden, obwohl man um das arme Tier immer Angst haben muss.

      Ich wünsche dir einen Tag mit ganz viel Schutz,
      Anna-Lena

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  2. Brunis Zeilen finde ich sehr berührend, liebe Anna-Lena. Sie erinnern mich an eine schlimme Zeit, die ich durchlebt habe, zum anderen erinnern sie mich an jemanden, der hier in diesem Jahr zu Karneval im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder kam und starb. Grausam.

    Deine Zeilen wiederum sind wunderbar aufbauend.

    Auch hier herzliche Grüße an euch beide,
    Martina

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