seit Menschengedenken plagst du dich ab und erfreust jedes Jahr unzählige Kinderherzen, wenn du ihnen zur Bescherung am Heiligabend Geschenke bringst. Wer kennt sie nicht, die leuchtenden Kinderaugen, die erwartungsvoll ihre Geschenke öffnen und sich darüber freuen?
Doch – sei mir nicht böse, wenn ich das so offen anspreche – mir fällt von Jahr zu Jahr mehr auf, dass es meist privilegierte Kinder sind, die in den Genuss deiner unzähligen Kostbarkeiten kommen.
Auch in unserem Land, in dem der Kinderwunsch nicht mehr so groß ist, gibt es viele Kinder, die nur das Nötigste haben, ja, sogar in Armut leben. Auch Kinder können einsam sein, wenn sich niemand um sie kümmert und sie das Gefühl bekommen, ungeliebt, nicht willkommen zu sein. Auch in unserem Land gibt es Kinder, die krank sind und wissen, dass sie nur eine kurze Weile auf dieser Welt verbleiben werden. Mir ist schon klar, dass du das alles nicht alleine schaffen hast, aber auch in deiner Welt hat die Globalisierung Einlass gefunden, so dass es doch sicherlich Möglichkeiten gibt, Heerscharen von Weihnachtsmännern auszubilden, die für alle Kinder in der Welt zuständig sein könnten.
Vor wenigen Tagen wurde zwanzig lebensfrohen Kindern im beginnenden Schulalter innerhalb von Minuten das Leben ausgelöscht. Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich, sagt man gern bei Kindern in diesem Alter und plötzlich ist alles anders, unfassbar und unendlich traurig.
In anderen Teilen der Welt werden bereits Kinder als Soldaten ausgebildet und dazu angehalten, den Hass ihrer Väter auszuleben und andere Menschen zu töten. Was bekommen diese Kinder für ein Weltbild, das nur auf Hass und Vernichtung ausgerichtet ist?
Kinder in anderen Teilen der Welt verhungern und verdursten, während es den meisten Kindern in unserem Land an nichts fehlt. Der Kampf um das tägliche Brot endet für viele mit dem Tod.
Kinderarbeit ist bei uns verboten, in anderen Teilen der Welt jedoch aus dem täglichen Überlebenskampf vieler Familien nicht wegzudenken. Statt zur Schule zu gehen, zu lernen und damit eine Chance auf einen Beruf zu haben, kämpfen diese Kinder um das nackte Überleben.
Manche gehen so weit, sich und ihren Körper zu verkaufen und riskieren damit, lebensgefährlich krank zu werden. Die Zahl der Kinder, die unverschuldet durch den HIV-Virus und an AIDS sterben, steigt in den Ländern an, die immer noch das größte Bevölkerungswachstum haben.
Immer noch werden in einigen dieser Länder kleine Mädchen auf grausamste Weise im Genitalbereich beschnitten und verstümmelt und für ihr weiteres Leben gezeichnet. In anderen Ländern sind Mädchen nicht willkommen, denn nur die Söhne können in den Augen der Eltern später für die Familie sorgen. Nicht selten werden Mädchen gleich nach der Geburt getötet.
Das, was mit den Kindern dieser Welt geschieht, können wir nicht einfach hinnehmen, nur weil sie in anderen Kulturkreisen, innerhalb anderer Traditionen geboren werden, weil sie in einem Landstrich unserer Erde leben, in dem die sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen einfach anders sind, als wir sie für richtig halten. Kinder, die in Gebieten leben, in denen die Naturkatastrophen erbarmungslos zuschlagen und auch das junge Leben von Kindern frühzeitig prägen und sie ihrer Kindheit berauben.
Die Kinder dieser Welt sind diejenigen, denen wir unsere Welt hinterlassen, als die einzige Erde, die wir haben und die auch für zukünftige Generationen lebenswert sein soll.
Wir müssen den Kindern dieser Welt mehr zur Seite stehen, ihnen Mut machen, ihnen Werte vermitteln, die sie an ihre Kinder weitergeben können
Du kannst nicht alle Kinderwünsche erfüllen, aber du kannst mit dazu beitragen, dass auch das eine oder andere Kinderherz weit entfernt zu Weihnachten eine kleine Freude hat, indem du viele Weihnachtsmänner ausbildest oder Engel in die Welt schickst, die den zarten Seelen hilfreich zur Seite stehen, damit ihnen kein Leid geschieht.
Kommen wir zu den Kindern in unserem Land zurück. Vielen geht es gut, aber längst nicht allen. Manche werden nur wenige Stunden oder Tage alt und erleiden grausame Schicksale, weil sie nicht ins Lebenskonzept passen. Kranke und behinderte Kinder brauchen viel Zuwendung und Liebe, auch das ist nicht überall gegeben. Kinder werden oft allein gelassen, weil die Eltern überfordert sind und sich nicht hinreichend um sie kümmern können.
Es gibt so viel zu tun, lieber Weihnachtsmann und dazu bedarf es nicht immer materieller Geschenke, ein Lächeln, ein Dasein, ein Zuhören sind manchmal schon sehr hilfreich, Kinderaugen leuchten zu lassen.
Würdest du das in deine bevorstehende Reise, wenn du den vielen Kindern Geschenke bringst, mit einbeziehen und deinen Wirkungskreis erweitern?
©G.B. 16.12.12
Der Weihnachtsmann wurde eigentlich nur erfunden, um den Cola-Umsatz zu steigern, denke ich so … Ich schätze, dass er mit deinen Wünschen ein wenig überfordert sein wird! Das Christkind ist noch sehr klein und muss alljährlich in der Krippe liegen, um die Menschen zu erfreuen. Für all die Kinder dieser Welt, die Hilfe brauchen, müssen wir wohl oder übel ein neues Fest ins Leben rufen! Ein Tag wird nicht reichen, vermutlich sollten wir mal vorsichtig mit einem Jahrtausend für Kinder beginnen und ihnen all die Liebe, die Aufmerksamekeit und den Respekt zukommen lassen, den wir uns für uns selbst wünschen würden. Damit wäre ein Anfang gemacht … YDu 😉
Gefällt mirGefällt mir
Bravo! Dem schließe ich mich voll und ganz an!
Gefällt mirGefällt mir
Liebe Anna-Lena,
danke für diesen wunderbaren und sehr eindrucksvollen Beitrag. Ich werde ihn weitergeben, weil er sehr nachdenkenswert ist. Liebe Grüße Gerd
Gefällt mirGefällt mir
Reblogged this on Antiquariat – Bücher und mehr.
Gefällt mirGefällt mir
Das ist traurig und aufrüttelnd und lässt einen nicht so schnell los.
Und ich glaube, damit ist der Weihnachtsmann alleine einfach überfordert. Ohne Hilfe und Einsatz von uns allen schafft er das nie.
Zeit also, ihm kräftig und auf jede erdenkliche Art unter die Arme zu greifen.
In diesem Sinne Dank und Gruss zu dir, Anna-Lena.
Gefällt mirGefällt mir
Dieser Brief an den Weihnachtsmann hat mir sehr gut gefallen. Wenn ich ihn „teilen“ könnte, würde ich es gerne machen. Auch freue ich mich, dass ich endlich Benachrichtigungen über neue Posts von Dir erhalte. GLG Leonie
Gefällt mirGefällt mir
Dazu gibt es eigentlich gar nichts mehr zu sagen. Ich finde es richtig und wichtig, dass Du diesen traurigen Aspekt in der Weihnachtszeit ansprichst. Er gehört neben unserer Freude, den Kerzen, Kugeln, Geschenken und dem feinem Essen eben auch zu dieser Zeit.
Grosse Teile unserer Gesellschaft neigen dazu, die ganze Tragweite der Armut unsichtbar zu machen, fast möchte ich sagen zu entsorgen.
Daran ändern auch die vielen glamourösen Charitys nicht so viel, die wie immer zur Weihnachtszeit stattfinden.
Liebe Grüsse zu Dir nach Berlin. Ernst.
Gefällt mirGefällt mir
Und bitte, lieber Weihnachtsmann, sage auf deiner Reise doch allen großen (und kleinen) Menschen, dass dein Wunsch für uns Menschen nur einer ist: Menschlichkeit!
wünscht sich
Elke
Gefällt mirGefällt mir
Deinen Wünschen schließe ich mich an.
Lieben Gruß
Lemmie
Gefällt mirGefällt mir
Ich hoffe, dass du nicht auf einen tauben Weihnachtsmann gestoßen bist.
Gefällt mirGefällt mir
du hast mir aus dem Herzen geschrieben, so lange auf dieser Welt ein Kind Sorgen hat, so lange dürfte sich kein Mensch wohl fühlen, heute nur kurz gegrüßt, muss was reparieren am PC, KLaus
Gefällt mirGefällt mir
Sehr gut geschrieben, es sollten viele lesen und darüber nachdenken. Danke Anna-Lena!
Liebe Grüße
Regina
Gefällt mirGefällt mir
Pingback: Lieber Weihnachtsmann, | klatschmohnrot
Ich glaube, das kann man dem „Weihnachtsmann“ nicht auch noch auf`s Auge drücken. Ich glaube, da müssen wir alle etwas tun.
Liebe Grüße zu dir
Ute
Gefällt mirGefällt mir
Das musste schon lange mal gesagt werden und ich danke dir, dass du das getan hast! Vielleicht kommt der Weihnachtsmann auch noch bei allen Politikern vorbei, und bei den Wirtschaftsbossen, und erzählt ihnen das auch, aber da zweifle ich ja stark an der Einsicht.
Übrigens werden auch immer noch kleine Jungs beschnitten, aus religiösen Gründen, und mit Absegnung unseres Bundestages. Die können sich auch nicht wehren.
Liebe Grüße, Brigitte
Gefällt mirGefällt mir
Ihr Lieben da draußen,
ich danke euch ganz herzlich fürs Vorbeischauen und freue mich, dass ihr meine Bitten an den Weihnachtsmann so unterstützt.
Vielleicht finden wir gemeinsam einen Weg, ihn bei all den wichtigen Aufgaben zu unterstützen.
Mit frohen Grüßen und DANKE,
Anna-Lena
Gefällt mirGefällt mir
klasse, liebe Anna-Lena, dieser Brief von Dir an den Weihnachtsmann, ich unterstütze jedes Deiner Worte und weiß genau, wie recht Du hast.
Ich bin ihm heute Abend begegnet, als ich am Bankautomaten war.
Er lag in der Ecke, roch nicht sehr gut, denn er hatte große Anstrengungen hinter sich, trug einen roten Pullover, hatte schneeweiße Haare und einen ebensolchen Bart und ich wußte nicht, wie ich mich verhalten sollte.
Meinst Du, es war wirklich der total überforderte Weihnachtsmann, der auch nicht mehr kann, der sich weggeworfen fühlt und keiner kümmert sich, so wie sich auch nicht genügend um diese nicht priviligierten Kinder gekümmert wird? Trotz großer Spendennaktionen und noch größerer Volksreden?
Wir leben gerade unser alljährliches Weihnachtsmärchen und möchten nicht daran denken, wieviele Menschen mit großen Schwierigkeiten kämpfen. Doch wir fallen über das, was falsch und problematisch ist in dieser Welt. Wir stolpern unentwegt und der Weihnachtsmann alleine kann nicht alles alleine bereinigen. Seine Arbeitszeit und -kraft sind allzu begrenzt.
Offen und klar müssen unsere Augen wieder werden.
Wir müssen sehen, wo wir bisher träumend durch unser Land geschritten sind.
Besorgte Grüße von Bruni
Gefällt mirGefällt mir
Liebe Anna-Lena, das ist wieder so traurig, was da passiert ist. 20 Erstklässler. Unvorstellbar.
Die Kinder sind ja die schwächsten Mitglieder der verschiedenen Gesellschaften, und sie haben keine Lobby, wie man das heute so schön nennt. Nicht einmal in diesem Land, wie ich meine. Oder anders ausgedrückt: sie haben viel zu wenig Unterstützung und Förderung. Aber das kannst Du sicherlich noch viel besser beurteilen.
Liebe Grüße für eine schöne letzte Adventwoche, Dori
Gefällt mirGefällt mir
Nun ist der sog. Weihnachtsmann in weiten Bereichen des globalen Elends aber gar nicht zuständig. Und da, wo das depperte hooh hooh hooh herkommt, erfahren selbst totgefahrene Hunde mehr Aufmerksamkeit als lebende Kinder.
Und so’n Wischi- Waschi wie „andere Teile der Welt“ lese ich ja besonders gerne, aber so was von. Von den Teilen der Welt, die die Jugend nicht ins Elend kippte, ist bislang nur Kuba übrig. Wer den Gorbatschow speziell und den Jelzin politisch beim Raubbau am „legendären, televisonär gerne rausgeschleuderten; eigenen Volk“ bejubelte, muss ich in der Beraterrepublik D ja nicht speziell erwähnen, oder? Warum ein stabiles Jugoslawien attackiert wurde? ich ahne schon, die SPDlerin blogt?
Gefällt mirGefällt mir
Wenn du „so’n Wischi- Waschi wie “andere Teile der Welt” nicht lesen magst, warm kommentierst du dann? Da ich keine geografische Abhandlung schreibe und hier in der Regel politisch interessierte Menschen kommentieren, wissen die auch, welche Länder ich damit meine.
Den letzten Teil deines Kommentares kann ich meinem Post gar nicht zuordnen und bei der Vermutung, meine politische Haltung herauslesen zu können, solltest du dein Geld vielleicht künftig als Wahrsager/in verdienen?
Nichts für ungut,
Anna-Lena
Gefällt mirGefällt mir
Nur zur Info:
1. Kommentar heißt nicht zujubeln, das verwechseln Bloggende aber auch dauernd.
2. Mein Fehler, vergessen die Zerstörung des einzigen Sozialstaats in Afrika, also Libyen, zu erwähnen. Die Weihnachtsmänner in den Kriegs – u. Ölgewinnstaaten der
Friedens- EU, F u. GB, feiern sicher wieder dufte. Ich eh nicht.
Gefällt mirGefällt mir
Liebe Anna-Lena,
danke für diesen eindringlichen und sehr berührenden Text..da kann ich mich dir nur anschließen. Ja – das unsägliche Leid und diese Gegensätze – besonders in dieser Zeit jetzt treten sie besonders krass hervor… und den Wunsch nach mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit teile ich. Der einzelne kann schon ein bisschen was ausrichten .. aber leider sind viele Stätten des Leids für uns unerreichbar – und diejenigen, die die Zügel dort in der Hand haben, verfolgen egoistische Ziele ..
Ich grüß dich lieb,
Ocean
Gefällt mirGefällt mir
Liebe Anna-Lena,
dein „Brief an den Weihnachtsmann“ geht unter die Haut. Ich hoffe von Herzen, dass nicht nur er deine Zeilen liest, sondern ganz viele Menschen, oder dass deine Gedanken von Mensch zu Mensch weiter getragen werden … möglichst rund um den Erdball. Denn wir haben nur diesen einen, auf dem immer wieder Kinder geboren werden. Hoffentlich.
Ich wünsche dir und deinen Lieben eine besinnliche, stille und schöne Weihnachtszeit und alles Liebe,
mit lieben Grüßen,
die Waldameise 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Mögen alle Kinder wie Kinder leben können, das wäre wundervoll.
Vielleicht ist das ja doch irgendwann zu schaffen.
Aber der Weihnachtsmann (was für ein Wort!) kann da eh nichts ausrichten.
Dann schon eher Christus.
Gefällt mirGefällt mir
Wenn es doch so einfach wäre…. ein Brief an den Weihnachtsmann und alles ist gut. Doch ich finde Deinen Denkanstoß gerade jetzt in dieser Konsum orientierten Zeit sehr gut, denn man sollte niemals vergessen, dass es nicht jedem so gut geht wie uns und ein klein wenig helfen, können auch wir…..
LG Susanne
Gefällt mirGefällt mir