Er hatte es sich gerade unter einem bunten Laubhaufen gemütlich gemacht und die kleinen schwarzen Äuglein zufrieden geschlossen, als er von einem Geräusch, das immer lauter wurde, zusammenschreckte. Vorgewarnt, dass etwas Unbekanntes auf ihn zukommen würde, wappnete er sich und rollte sich zusammen.
Es raschelte um ihn herum, seine neue Behausung begann regelrecht davonzufliegen. Er schnupperte und blinzelte missmutig herum. Zwei Augenpaare, ein braunes und ein schwarzes, blickten ihn verwundert an.
„Geht eurer Wege und seid so gut und lasst mich schlafen.“
Die vier Augen ließen sich davon nicht beeindrucken und starrten diesen komischen Kauz neugierig an. Ehe er sich versah, wurde er von weichen Pfoten durch die Gegend gerollt.
„Hört auf, ich bin doch kein Ball!“
Die zwei Dackel, die sich wunderten, weshalb der gefundene Ball so stachelig war, ließen sich nicht beirren und rollten den Igel mit vereinten Kräften nachhause. Sie liebten Bälle und glaubten fest daran, eine weiche Stelle zu finden, um mit ihm spielen zu können.
Das aufgeregte Kläffen der Hunde dröhnte dem Igel in den Ohren und lockte das Hundeherrchen nach draußen. Dem Igel war schon ganz übel von der Herumkullerei und so sehr er sich auch bemühte, seine Stacheln drohend aufwärtszustellen, er konnte die Hunde damit nicht abschrecken.
„Autsch!“, schrie der Igel, als er unsanft landete. Jemand hatte ihn vorsichtig hoch gehoben und in ein weißes Behältnis gesetzt. Aber niemand schubste ihn weiter herum. Nur das aufgeregte Kläffen der Hunde war noch zu hören.
Der Igel stellte sich weiterhin tot und wartete ab.
Nach einer Weile wurde er neugierig und lugte mit seinem kleinen Köpfchen hervor. Um ihn herum war alles weiß und glatt. Er wollte davonlaufen und wieder unter seinen Laubhaufen, der so verführerisch roch und weich und trocken war.
Er versuchte alles, aber es schien kein Entkommen zu geben. Überall rutschte er ab und plumpste in das Behältnis zurück.
„So ein Mist!“, schimpfte der Igel vor sich hin. Jeder Mensch weiß, dass Igel um diese Jahreszeit ihren Winterschlaf beginnen. Und jetzt hielt man ihn hier gefangen, in einem kalten Blumentopf, ohne Nahrung und ohne Schutz. Er begann zu weinen, denn wenn er hier gefangen gehalten bliebe, würde er nicht überleben.
Plötzlich nahm ihn jemand vorsichtig in die Hand und setzte ihn auf eine dicke Schicht feuchter Blätter in einem großen dunklen Kasten.
Dankbar rollte sich der Igel wieder ein. Über sich hörte er das aufgeregte Schnaufen eines Hundes. Aber was war das? Jemand trug ihn mit seinem neuen Haus weg und die Verzweiflung überkam ihn erneut.
Als sein winziges Näschen den Geruch der Hände, die ihn umfassten, erkannte, seufzte er vor Glück. Diese Hände hatten ihn erst vor wenigen Tagen in ein lauschiges Winterquartier gebracht, von dem aus er leichten Zugang zu einem Hundenapf mit einem leckeren Fresschen hatte.
Und schlagartig wurde ihm klar, was passiert war.
In der letzten Nacht hatte er sich von seinen Verwandten verabschiedet und war auf dem Nachhauseweg im falschen Garten gelandet.
Aber nun war er wieder da, wo er hingehörte und einem langen erholsamen Schlaf schien nichts mehr im Wege zu stehen.
(Die Geschichte passierte live in unserem Garten)
c/ G.B. 2010
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Ich glaube, ich kenne sie schon, aber mit Fotos illustriert, finde ich sie noch einmal so schön.
LG, April
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Ja, April, sie ist im „Prima Klima“ – Buch.
Liebe Grüße auch zu dir,
Anna-Lena
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Ganz toll geschrieben schön.
Guten Wochenstart 🙂
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Wochenstart ist gut 😆 Bald läuten wir das Wochenende ein
LG Anna-Lena
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Herrlich – war ja wohl für alle Beteiligten eine „lehrreiche“ Erfahrung. – Jetzt ist der Igel sicher schon lange wieder weg.
Lieben Gruß an dich von mir
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Ja, Clara, aber die Nachbarn haben im Winter immer Igel und da wird sich sicher mal wieder einer verlaufen 😆
LG zu dir,
Anna-Lena
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meine Mara machte zum Glück immer einen Bogen um die Igel 🙂
lg
karl
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Hast du eigentlich mittlerweile wieder einen neuen Hund?
LG zu dir ♥
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nein, liebe Ann-Lena, manches spricht dafür, manches dagegen. Im Moment jedenfalls noch nicht
♥ lichst Karl
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ich finde Igel niedlich, hast du schön geschrieben, gute Woche noch, KLaus
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Danke, lieber Klaus, dir auch!
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So eine schöne Geschichte und ganz tolle Fotos!!!
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Ich glaube die GEschichte habe ich schon mal gelesen, aber ich finde sie sooo schön und niedlich, liebe Anna-Lena.
Das hat mir jetzt ein Lächeln aufs GEsicht gezaubert. 🙂
Liebe Grüße,
Martina
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🙂
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Ach ja, erzählte ich mal, dass Pepper nachts im Garten einen Igel erst angekläfft, angestupst und schließlich angepinkelt hat? Ich glaube, ich hatte es im Blog geschrieben. Der arme Igel. 🙂
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Ankläffen und anstupsen finde ich berechtigt, schließlich muss Hund das Revier verteidigen. Anpinkeln ??? 😳 Pfui, Pepper !!!
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Liebe Anna-Lena, die Geschichte -so wie Du sie geschrieben hast – und die Fotos gefallen mir SEHR… so süss, der Igel und auch die gerunzelte Dackestirn:-) Liebe Grüsse Andrea
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Die besten Geschichten schreibt das Leben, live und in Farbe 😆
Ich schicke dir liebe Grüße zurück!
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Überm Lesen die Zeit vergessen.
Gruß
Barbara
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So wie du dich bettest … YDu 😉
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Ist das schön! Ich habe das mit Genuss gelesen und die Fotos dazu einfach klasse.
LG Susanne
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Das freut mich 🙂
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